Schweizer Vorreiterrolle in KI - Technologie - und die Vorteile für KMUs
- Maxim Makedonsky
- 26. März
- 4 Min. Lesezeit
Naters, 26.03.2025
Ein Beitrag von Maxim Makedonsky

Die Schweiz hat sich als einer der weltweit führenden Standorte für Künstliche Intelligenz etabliert und rangiert in internationalen Rankings regelmäßig unter den Top 3. Mit ihrer außergewöhnlichen Konzentration an Spitzenforschung, innovativen Startups und einer starken Infrastruktur bietet die Schweiz ideale Voraussetzungen für die Entwicklung und Anwendung von KI-Technologien. Von der Inbetriebnahme des Supercomputers "Alps" bis hin zur Förderung von Open-Source-Sprachmodellen zeigt die Schweiz, wie Forschung und Industrie zusammenarbeiten können, um Innovationen voranzutreiben. Gleichzeitig stehen KMUs vor der Herausforderung, geeignete Einstiegspunkte in die Welt der KI zu finden und die richtigen Strategien für eine erfolgreiche Implementierung zu entwickeln. Mit gezielten Förderprogrammen, Kooperationen mit Forschungseinrichtungen und Investitionen in Mitarbeiterentwicklung können Schweizer KMUs die Chancen der KI nutzen und sich nicht nur national, sondern auch international behaupten.
Die Zahlen hinter dem Schweizer KI-Erfolg

Platz 3 weltweit bei KI-Intensität
Die Schweiz belegt den beeindruckenden dritten Platz im globalen Ranking der KI-Intensität im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße, wie der Global AI Index zeigt. Nur Singapur und Israel weisen eine höhere KI-Dichte auf. Diese Spitzenposition spiegelt die außergewöhnliche Konzentration von KI-Expertise in der Schweiz wider.
Führend bei KI-Patenten und Innovation
Mit Platz 1 bei den KI-Patentanmeldungen pro Million Einwohner beim Europäischen Patentamt (EPO) unterstreicht die Schweiz ihre Innovationskraft. Gleichzeitig führt sie den Global Innovation Index der WIPO an und belegt den ersten Platz im Global Talent Competitiveness Index von INSEAD – beides entscheidende Faktoren für den langfristigen Erfolg im KI-Bereich.
Starke Wirtschaftliche Auswirkungen
KI-Technologien werden gemäß einer Studie der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) bis 2030 rund 5% zum Schweizer BIP beitragen. Für KMUs, die etwa 99% aller Schweizer Unternehmen ausmachen und rund zwei Drittel aller Arbeitsplätze stellen, bedeutet dies enormes Potenzial – wenn sie die richtigen Weichen stellen.
Das System hinter dem Schweizer KI-Erfolg

Die herausragende Position der Schweiz basiert auf einem einzigartigen Ökosystem aus Forschung, Industrie. Dieses Ökosystem bietet gerade für KMUs ideale Voraussetzungen, um KI-Technologien in ihr Geschäftsmodell zu integrieren.
Weltklasse-Forschung als Fundament
Mit den beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen ETH Zürich und EPFL Lausanne verfügt die Schweiz über zwei Forschungseinrichtungen von Weltrang. Das Dalle Molle Institute for Artificial Intelligence (IDSIA) in Lugano erlangte internationale Bekanntheit durch die Entwicklung des Long Short-Term Memory (LSTM)-Algorithmus, der heute von Google, Apple und anderen Tech-Giganten für Spracherkennung genutzt wird.
In Martigny hat das Idiap Research Institute mit der Entwicklung der Torch-Bibliothek, heute bekannt als PyTorch, die meistgenutzte Machine-Learning-Bibliothek geschaffen. Diese Forschungsstärke zieht auch globale Technologieunternehmen an: Google betreibt in Zürich eines seiner wichtigsten Forschungszentren, IBM unterhält seit 1956 ein KI-Forschungslabor im Kanton Zürich.
Innovationen und Infrastruktur
Ein Meilenstein ist die Inbetriebnahme des Supercomputers "Alps" am Swiss National Supercomputing Centre (CSCS) in Lugano. Dieser ermöglicht die Entwicklung großer Sprachmodelle mit Schweizer Fokus und unterstützt die Forschung an einem Open-Source-Pendant zu ChatGPT. Ziel ist es, Schweizer Unternehmen unabhängiger von US-Tech-Konzernen zu machen und Innovationen im Inland zu fördern.
Einstiegspunkte für KMUs: Von der Theorie zur Praxis
Die Implementierung von KI-Lösungen muss nicht komplex oder kostspielig sein. Schweizer KMUs können mit überschaubaren Projekten starten und diese schrittweise ausbauen.

Effizienzsteigerung durch Prozessautomatisierung
Der Einstieg gelingt oft am einfachsten über die Automatisierung wiederkehrender Aufgaben. 78% der Schweizer KMUs, die KI bereits nutzen, berichten von Zeit- und Kosteneinsparungen in administrativen Bereichen. Typische Anwendungen umfassen:
Automatische Klassifizierung und Verarbeitung von Dokumenten
Intelligente E-Mail-Filterung und -Beantwortung
Automatisierte Datenanalyse und Berichterstattung
Datenbasierte Entscheidungsunterstützung
KI-Systeme können aus vorhandenen Unternehmensdaten wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Einer Umfrage der Hochschule Luzern zufolge nutzen bereits 42% der KI-affinen KMUs solche Anwendungen für:
Verkaufsprognosen und Bestandsoptimierung
Kundenanalyse und Segmentierung
Frühwarnsysteme für Qualitätsprobleme oder Marktveränderungen
KI im Kundenservice
Die Personalisierung von Kundenerlebnissen bietet erhebliches Potenzial. KMUs, die KI im Kundenservice einsetzen, verzeichnen laut einer Studie des Schweizerischen Instituts für Entrepreneurship eine durchschnittliche Steigerung der Kundenzufriedenheit um 31%. Erfolgreiche Anwendungen umfassen:
Chatbots für häufige Kundenanfragen
Personalisierte Marketing- und Verkaufsangebote
Vorhersage von Kundenabwanderung und gezielte Gegenmaßnahmen
Wie Schweizer KMUs ihr Potenzial nutzen können

Nutzung von Förderprogrammen
Die Schweiz bietet zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten für KMUs, die in KI investieren möchten. Die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung (Innosuisse) stellt jährlich über 20 Millionen CHF für KI-bezogene Innovationsprojekte bereit. KMUs können bis zu 50% ihrer Projektkosten gefördert bekommen, in einigen Programmen sogar bis zu 70%.
Kooperationen mit Forschungseinrichtungen
Der Wissensaustausch zwischen Hochschulen und Wirtschaft funktioniert in der Schweiz hervorragend. Programme wie die "Bridge"-Initiative des Schweizerischen Nationalfonds ermöglichen KMUs den direkten Zugang zu Spitzenforschung. 63% der teilnehmenden Unternehmen berichten von erfolgreicher Implementierung der gemeinsam entwickelten Lösungen.
Investition in Mitarbeiterentwicklung
Die größte Hürde bei der KI-Implementierung ist oft nicht die Technologie selbst, sondern fehlendes Know-how. Schweizer KMUs, die in die KI-Schulung ihrer Mitarbeiter investieren, verzeichnen eine um 45% höhere Erfolgsrate bei Digitalisierungsprojekten. Spezielle Programme wie die "Digital Skills Akademie" bieten maßgeschneiderte Weiterbildungen für KMU-Mitarbeiter an.
KI mutig angehen – Unterstützung nutzen

Die Schweiz bietet KMUs ideale Bedingungen, um KI gewinnbringend einzusetzen. Ob in der Produktion, im Kundenservice oder der Datenanalyse – die Kombination aus Forschung, Sicherheit und Netzwerken macht Innovationen greifbar.
Kooperationen suchen: Universitäten, Startups und Großunternehmen öffnen Türen.
Förderangebote prüfen: Innosuisse oder Switzerland Global Enterprise bieten kostenlose Beratung.
Ethische KI im Blick behalten: Initiativen wie „AI for Good“ in Genf zeigen, wie verantwortungsvolle KI gelingt.
Warum die Schweiz der ideale Standort für Technologie ist

Die Schweiz ist bestens positioniert, um ihre Führungsrolle im Bereich KI weiter auszubauen. Mit ihrer Kombination aus Forschungsexzellenz, innovativem Unternehmertum bietet sie gerade für KMUs ideale Voraussetzungen, um von den Chancen der Künstlichen Intelligenz zu profitieren.
Die Entwicklung einer nationalen KI-Strategie, für die die Schweiz 2025 zusätzliche 200 Millionen CHF bereitstellen will, wird diese Position weiter stärken. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung von KMUs und dem Ausbau des Netzwerkes zwischen Forschung und Wirtschaft.
Schweizer KMUs, die jetzt in KI investieren und die vorhandenen Unterstützungsangebote nutzen, können sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern – nicht nur national, sondern auch auf internationalen Märkten.
Die KI-Technologie biete Chancen und Gefahren, - nützen wir die Chancen und minimieren wir die Gefahren.