Google AI Mode bald auch in der Schweiz – Auswirkungen auf Schweizer KMU
- Maxim Makedonsky
- 10. März
- 4 Min. Lesezeit
Naters. 10.03.2025
Ein Beitrag von Maxim Makedonsky

Die Suchmaschinenlandschaft steht kurz vor einem wichtigen Wandel. Mit der Einführung des Google AI Mode wird die Art und Weise, wie Nutzer Informationen suchen und erhalten, auf den Kopf gestellt. Als Schweizer KMU gibt es viele Gründe, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Diese neue Funktion wurde bereits in den USA getestet und wird bald in der Schweiz ausgerollt. Doch was bedeutet das für lokale Unternehmen, ihre Websites und ihre Sichtbarkeit im Internet?
Im folgenden Artikel vertiefen wir uns in die Funktionsweise des Google AI Mode, welchen wir vorab getestet und kommend auf dem laufenden halten werden, analysieren die Auswirkungen dieser KI auf den Online-Traffic, stellen die Chancen für Schweizer KMUs vor und bieten konkrete Strategien, wie Unternehmer das Beste aus dieser Veränderung machen können.

Was ist der Google AI Mode?
Der Google AI Mode ist eine Funktion, die künstliche Intelligenz verwendet, um Suchanfragen direkt zu beantworten. Statt wie gewohnt bloß Links zu Webseiten anzuzeigen, generiert das System prägnante Antworten, die Informationen aus verschiedenen Quellen kombinieren. Diese Antworten erscheinen über den traditionellen Suchergebnissen, was potenziell die Klicks auf darunterliegende Ergebnisse beeinflussen kann.
Wie funktionieren die neuen KI-Funktionen?
Die verbesserten AI-Overviews nutzen jetzt Gemini 2.0 und können dadurch auch komplexere Fragen zu Mathematik, Programmierung oder multimedialen Inhalten beantworten. Besonders bemerkenswert ist, dass diese Funktion inzwischen auch für Teenager und nicht eingeloggte Nutzer verfügbar ist.
Der AI-Mode verwendet eine maßgeschneiderte Version von Gemini 2.0 und eine Technik namens "query fan-out". Dabei werden nicht nur die eigentliche Frage beantwortet, sondern auch verwandte Fragen formuliert und in das Ergebnis integriert. Zusätzlich implementiert Google ein Reasoning-Verfahren, bei dem die KI die Ergebnisse mit sich selbst diskutiert, um die Qualität und Faktentreue zu verbessern.
Einführung in der Schweiz
Während der Google AI Mode zuerst in den USA getestet wurde, ist seine Einführung in der Schweiz noch nicht angekündigt, aus internen Quellen, können wir aber davon ausgehen, das es in den kommenden Monaten auch in der Schweiz zur verfügung stehen wird. Wir möchten Sie auf die kommende Entwicklung aufmerksam machen, und eventuelle Vorbereitungen zu treffen. Anwender können nach wie vor zwischen den klassischen Suchergebnissen und dem neuen KI-Modus wechseln. Doch ob diese Wahlmöglichkeit dauerhaft bleibt, hat Google bisher nicht bestätigt.

Auswirkungen auf den Website-Traffic
Basierend auf den bisherigen Testerfahrungen in den USA gibt es gemischte Ergebnisse. Schweizer KMUs sollten sich auf Folgendes einstellen:
Informationsseiten könnten einen Rückgang ihres Website-Traffics von 15–25 % erleben, da einfache Anfragen direkt durch die KI beantwortet werden.
Transaktionsseiten, wie Onlineshops, könnten mit geringeren Effekten rechnen (5–10 % Rückgang).
Nischenseiten und spezialisierte Anbieter könnten dagegen profitieren, wenn ihre Inhalte von der KI zitiert und prominent dargestellt werden (+8–12 %).
Der Wettbewerb um die KI-Suche

Google muss sich im Bereich der KI-Suche gegen starke Konkurrenz behaupten. OpenAI hat kürzlich das Modell GPT-4.5 ausgerollt und bereits GPT-5 angekündigt. Die ChatGPT-Suche ist mittlerweile kostenlos zugänglich und bietet vielfältige Möglichkeiten für komplexe Suchanfragen. Auch Perplexity entwickelt sich zu einer relevanten Alternative. Die AI-Answering-Machine bediente Ende 2024 rund 435 Millionen Suchanfragen pro Monat – zum Vergleich: Google kommt auf über 400 Milliarden monatlich. Mit neuen Features wie einem Voice-Mode und einem eigenen Browser sowie der Integration brandaktueller Modelle will Perplexity Marktanteile gewinnen.
Verändertes Suchverhalten
Das Nutzerverhalten verändert sich signifikant:
Einfache Fragen werden direkt von der KI beantwortet.
Komplexere Anfragen führen noch immer zu Websitebesuchen.
Nutzer klicken selektiv auf Quellen, die in der Antwort erwähnt werden.
Die Verweildauer auf Websites sinkt, da Besucher bereits vorinformiert sind.
Langfristig wird prognostiziert, dass der Traffic auf informationsorientierten Seiten sich um 20–30 % reduzieren könnte. Aber die verbleibenden Besucher werden gezielter und mit spezifischeren Absichten auf die Website kommen.

Google AI Search und andere Modelle - Kritisch gesehen
Die Integration von Google AI-Modellen, wie beispielsweise dem Gemini-Ökosystem, in Schweizer KMUs birgt zwar erhebliche Potenziale für Innovation und Effizienzsteigerung, wirft jedoch auch kritische Fragen auf. Einerseits könnten die fortschrittlichen KI-Tools, die auf Cloud-Computing-Diensten basieren, die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen stärken, indem sie Prozesse automatisieren und neue Geschäftsmodelle ermöglichen.
Andererseits besteht die Gefahr einer zunehmenden Abhängigkeit von globalen Tech-Giganten wie Google, was die digitale Souveränität der Schweizer KMUs untergraben könnte. Zudem sind die langfristigen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Datensicherheit noch unklar, insbesondere in Bezug auf die Einhaltung strenger Schweizer Datenschutzvorschriften. Es ist daher entscheidend, dass KMUs bei der Einführung solcher Technologien eine kritische Abwägung zwischen Chancen und Risiken vornehmen und alternative, lokal entwickelte Lösungen in Betracht ziehen.
Zwischen Chancen und Herausforderungen

Die neuen KI-Funktionen in der Google-Suche bieten Schweizer KMUs sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Die verbesserte Möglichkeit, bei komplexen Anfragen gefunden zu werden und die Chance, sich als Experte zu positionieren, stehen den Risiken einer veränderten Sichtbarkeit und höheren Anforderungen an die Content-Optimierung gegenüber.
Entscheidend wird sein, wie gut sich Schweizer KMUs auf diese Veränderungen einstellen können. Die nächsten Monate werden zeigen, wie sich die KI-Funktionen in der Schweiz entwickeln und welche konkreten Auswirkungen sie auf das Online-Marketing haben werden.
Trotz aller KI-Innovationen bleibt eines klar: Qualitativ hochwertige und relevante Inhalte sowie ein gutes Verständnis der eigenen Zielgruppe bleiben der Schlüssel zum Erfolg – unabhängig davon, ob diese Inhalte von Menschen oder KI gefunden werden.
Herausforderungen durch sinkenden organischen Traffic
Studien zeigen einen dramatischen Rückgang der Klickrate (CTR) auf organische Suchergebnisse um bis zu 47-63%. Vor allem KMUs im Bereich Content-Erstellung (Blogs, Fachportale) leiden darunter erheblich. DieSichtbarkeit ihrer Inhalte sinkt drastisch, da Nutzer Antworten direkt von Google erhalten und weniger auf externe Links klicken.
Handlungsempfehlungen für Schweizer KMUs


Zukunftsausblick
Der Google AI Mode ist nur der Beginn einer tiefgreifenden Veränderung in der Suchlandschaft. Langfristig werden KMUs profitieren, die proaktiv neue Strategien entwickeln und sich kontinuierlich anpassen. Der Fokus sollte auf Qualität, Nutzererfahrung und lokalen Stärken liegen. Flexible Unternehmen, die auf Veränderungen schnell reagieren können, werden langfristig erfolgreich sein. Nutzen Sie die Chancen von KI, um sich deutlich von Ihren Mitbewerbern abzuheben.
Vorbereitung auf Google AI Mode für KMUs
Die Einführung des Google AI Mode mag zunächst einschüchternd wirken, doch er bietet viele Möglichkeiten für kreative und anpassungsfähige KMUs. Setzen Sie auf hochwertige Inhalte, optimieren Sie Ihre lokale Präsenz und bleiben Sie flexibel. Das Gilt nicht nur für den kommenden Google AI Mode, sondern auch für die Deep Research Modelle, der derzeitigen KI- Unternehmen.
Ich habe Bedenken, wie sich das auf unseren Traffic auswirkt, aber es geht kein Weg vorbei, die Zeit der AI Suche ist jetzt schon präsent, durch Perplexity, ChatGPT Search, und weitere Modelle die Inhalte aus dem Web mit Verweis auf "Quellen" herausholen
Spannender Artikel, ich freue mich das Google AI auszuprobieren