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Gefährlicher Millionenbetrug: Wie Krypto-Abzocker Schweizer KMU ins Visier nehmen

  • Autorenbild: SKV
    SKV
  • 26. Nov. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

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Verschiedene Crypto-Coins

Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum haben in den letzten Jahren die Finanzwelt revolutioniert. Doch neben den Chancen bringen sie auch erhebliche Risiken mit sich. Krypto-Betrug hat sich zu einer der am schnellsten wachsenden Bedrohungen für Unternehmen und Privatpersonen entwickelt. Besonders betroffen sind KMU, die oft nicht die Ressourcen oder das Wissen haben, um sich effektiv vor solchen Angriffen zu schützen.


Die Belastung der Opfer ist immens – finanziell, emotional und organisatorisch. Gleichzeitig fließen jährlich Millionen Franken an Steuergeldern in die Finanzierung von Präventions- und Ermittlungsbehörden. Unsere Mitglieder und die Schweizer Bevölkerung erwarten dafür messbare Ergebnisse, die weit über die Aufforderung „Erstatten Sie Anzeige“ hinausgehen.

 

Erschreckende Zahlen


Im Jahr 2023 wurden in der Schweiz über 40’000 Straftaten mit digitalen Komponenten registriert. Ein erheblicher Teil davon entfiel auf Krypto-Betrug, bei dem Unternehmerinnen, Unternehmer und Bürger um ihr Erspartes gebracht wurden. Die Dunkelziffer ist dabei alarmierend hoch, da viele Betroffene aus Scham oder Unwissenheit keine Anzeige erstatten. Es wird geschätzt, dass die Schäden in Millionenhöhe gehen und sich potenziell auf Milliarden belaufen könnten, wenn man globale Zahlen einbezieht.


Warum KMU im Visier stehen


KMU gelten als besonders anfällig für Krypto-Betrug, da sie oft:


• Unter Zeitdruck Entscheidungen treffen,

• Weniger Zugang zu spezialisierten IT-Sicherheitsressourcen haben,

• Und für Betrüger eine attraktive Kombination aus verfügbaren Finanzmitteln und geringem Schutz darstellen.


Kriminelle nutzen diese Schwachstellen gezielt aus, etwa durch gefälschte Investitionsplattformen, personalisierte Phishing-Angriffe und Ponzi-Systeme, die unrealistische Renditen versprechen.


Organisierte Kriminalität und internationale Netzwerke


Viele dieser Betrüger agieren in organisierten Netzwerken mit Sitz in Ländern wie Russland oder Osteuropa. Sie nutzen die Anonymität und Dezentralität von Kryptowährungen, um Gelder zu verschleiern und grenzüberschreitend zu operieren. Selbst wenn Transaktionen auf der Blockchain nachvollziehbar sind, setzen die Täter auf Verschleierungstaktiken wie Mixer* und CoinJoins*, um ihre Spuren zu verwischen.


Die Rolle der Behörden und die Kritik


In der Schweiz gibt es zahlreiche Institutionen, die für die Bekämpfung von Cyberkriminalität zuständig sind, darunter:


fedpol (Bundesamt für Polizei)

MELANI (Melde- und Analysestelle Informationssicherung)

FINMA (Eidgenössische Finanzmarktaufsicht)

Kantonspolizeien mit Cybercrime-Abteilungen


Trotz erheblicher finanzieller Mittel, die diesen Behörden jährlich zur Verfügung stehen – insgesamt mehrere Hundert Millionen Franken – bleiben die Erfolge begrenzt. Die Aufklärungsquote ist erschreckend niedrig, und viele Opfer berichten, dass sie mit allgemeinen Empfehlungen wie „Erstatten Sie Anzeige“ abgespeist werden.


Was muss sich ändern?


Der Schweizerische KMU Verein (SKV) fordert im Namen seiner Mitglieder:


1. Mehr Transparenz: Die Behörden müssen klar darlegen, wie viele Fälle aufgeklärt wurden und welche Fortschritte erzielt wurden.

2. Einsatz moderner Technologien: Blockchain-Analysetools und Künstliche Intelligenz müssen intensiver genutzt werden, um Täter aufzuspüren.

3. Internationale Zusammenarbeit: Länder wie Russland, in denen viele Betrüger operieren, müssen stärker in die Verantwortung genommen werden.

4. Gezielte Präventionsmaßnahmen: KMU-Inhaber brauchen praxisnahe Schulungen und Informationskampagnen, um sich effektiv zu schützen.


Erfahrungen der Opfer


Der SKV hat für die kommende Ausgabe des Unternehmensblick mehrere Betroffene von Krypto-Betrug angefragt, um ihre Perspektiven und Erfahrungen zu teilen. Diese Geschichten sollen nicht nur die Dringlichkeit des Problems verdeutlichen, sondern auch anderen Unternehmerinnen und Unternehmern helfen, ähnliche Fehler zu vermeiden.


Ein Aufruf zur Zusammenarbeit


In der ersten Ausgabe des Unternehmensblick im Januar 2025 wird ein ausführlicher Leitartikel erscheinen, der dieses Thema beleuchtet. Wir haben dazu auch die relevanten Behörden um Stellungnahmen gebeten, um die Sichtweise der Ermittler in die Berichterstattung einzubinden. Die Fragen wurden bereits gestellt, und die Antworten sollen bis zum 15. Dezember 2024 vorliegen.


Fazit: Ein klarer Handlungsbedarf


Der zunehmende Krypto-Betrug ist nicht nur ein finanzielles, sondern auch ein gesellschaftliches Problem. Der Ruf der Schweiz als sicherer Wirtschaftsstandort steht auf dem Spiel. Behörden, Unternehmen und Bürger müssen gemeinsam daran arbeiten, diese Bedrohung effektiv zu bekämpfen. Der SKV wird weiterhin eine Plattform bieten, um die Diskussion anzuregen und Lösungen aufzuzeigen.


Der Schutz von KMU und Bürgern vor Krypto-Betrug darf nicht länger nur ein Randthema sein – er muss oberste Priorität haben!

 

*Mehr dazu in der kommenden Printausgabe im Januar 2025

 

Kontakt zur Redaktion:


Schweizerischer KMU Verein (SKV) – Redaktion Unternehmensblick

Dammweg 11D

CH-3904 Naters


Telefon: +41 44 585 20 81


Für weitere Informationen oder Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

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Invitado
26 nov 2024
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Krass!

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